Landesverband diskutierte zum Einsatz künstlicher Intelligenz und Maßnahmen zur IT-Sicherheit

Bonn, 24.03.2024 – Ende März zog es den nordrhein-westfälischen Landesverband für seine Jahrestagung auf ein Flusskreuzfahrtschiff. Auf der Route Duisburg-Amsterdam-Duisburg gab es neben Fachvorträgen und kollegialem Austausch auch die Gelegenheit, die Stadt Amsterdam zu besichtigen. Präsident Holger Schäfer konnte dazu knapp 110 Gäste an Bord begrüßen.

Im Fachprogramm gab es spannende Impulse zu den Einsatzmöglichkeiten künstlicher Intelligenz in der Textilpflege, zum Thema E-Rechnungen und IT-Sicherheit sowie eine Übersicht zu aktuellen rechtlichen Entwicklungen - sei es im Bereich Lkw-Maut, Nachweisgesetz oder auch Arbeitszeiterfassung.

Alexander Kroos vom Mittelstand Digitalzentrum zeigte in seinem Vortrag die Potenziale des Einsatzes künstlicher Intelligenz (KI) auf. So können KI-Systeme durch umfassende Datenanalyse Muster und Zusammenhänge erkennen und beispielsweise dabei helfen, Liefermengen oder auch Warenausschüsse zu prognostizieren oder eine vorausschauende Maschinenwartung umzusetzen, die Maschine also zu „reparieren“ bevor sie kaputt geht. Auch bei der Bilderkennung sei die Technik mittlerweile so weit, dass sie – mit entsprechend viel Datenmaterial im Vorfeld „trainiert“ – dabei unterstützen kann, Flecken selbstständig zu erkennen. Auch in der Verwaltung gebe es mehrere Anwendungsszenarien. So sei die KI-gestützte Spracherkennung bzw. -verarbeitung in der Lage, Kundenanfragen automatisiert zu beantworten oder Bestellprozesse auszulösen. Auch Softwarelösungen für die automatisierte Bearbeitung von Ein- und Ausgangsrechnungen gebe es beispielsweise schon, um das Personal in der Verwaltung zu entlasten.

Vom Kompetenzzentrum für Cybersicherheit in der Wirtschaft Nordrhein-Westfalen berichtete Peter Meyer in einem weiteren Vortrag über die Risiken der Cyberkriminalität. Herr Meyer sensibilisierte die Unternehmen vor allem dafür, dass Niemand vor Angriffen gefeit ist: „Kein Unternehmen ist zu jung, zu klein, zu unbedeutend oder zu unattraktiv, um nicht angegriffen zu werden.“ Für die Unternehmen komme es daher vor allem darauf an, entsprechende Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Herr Meyer machte auch deutlich, dass Es primär nicht um Spionage ginge, sondern um „normale“ Kriminalität. Oft würden in den Betrieben gespeicherte Unternehmens- und Kundendaten einfach verschlüsselt und dann ein Lösegeld für die Freischaltung erpresst. Nur ein Bruchteil der „Hackerangriffe“ auf Unternehmen erfolge dabei gezielt. Vielmehr gingen die professionell organisierten Täter nach dem „Gießkannenprinzip“ vor und schauen, wer ihnen beim „Phishing“ an den Haken geht. Das Kompetenzzentrum DIGITAL.SICHER.NRW bietet den Unternehmen in NRW daher umfangreiche kostenlose Beratungsangebote, um für solche Hackerattacken gewappnet zu sein.

Der für den Deutschen Textilreinigungs-Verband tätige Rechtsanwalt Rainer Huke referierte zu aktuellen rechtlichen Entwicklungen. Darunter die Ausweitung der Lkw-Maut auf weitere Gewichtsklassen sowie die Einführung des Hinweisgeberschutzgesetzes. Letzteres hat zur Folge, dass Betriebe mit mehr als 50 Beschäftigten, neue Meldestellen einrichten müssen, bei denen Beschäftigte Missstände und Gesetzesverstöße melden können. Herr Huke sensibilisierte darüber hinaus dafür, dass für den Verfall von Urlaubsansprüchen der Arbeitnehmer*innen sehr hohe Ansprüche gelten – auch für den Falle langandauernder Arbeitsunfähigkeiten. Abgerundet wurde der rechtliche Themenblock mit einem Überblick zur bevorstehenden Einführung von E-Rechnungen durch Jannis Holländer von der Düchting Software & Consulting GmbH.

Auf der Mitgliederversammlung wurden mit Paul Wagenleitner (Textilreinigung Wagenleitner, Ostercappeln) und Simone Brüx (Wäscherei Brüx, Sonsbeck) zudem neue Kassenprüfer gewählt. Auch Details für den nächsten Verbandstag wurden bereits verkündet: Dieser wird vom 21.-23. März 2025 in Gladbeck stattfinden.

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